Sensationelle Tiere in der Bachöffnung gefunden

Bereits 10 Tage nachdem eine neue Bachöffnung gemacht wurde, befanden sich darin die geschützten Gelbbauchunken. Sie siedeln sich gerne in Tümpeln, die sich am Rande einer Kiesgrube oder in einer Deponie bilden, ein.

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Über Gelbbauchunken

Bei Gelbbauchunken handelt es sich um Froschlurche, welche sich in wechselnden Lebensräumen wohlfühlen. Das heisst, sie leben dort, wo es offenes Gewässer gibt und dessen Temperatur sich verändert. Sie gehen ungern in kühle, tiefgründige und dauernd wasserführende Weiher, da dort die Gefahr von Feinden lauert.

In der Schweiz gelten die Amphibien als stark gefährdet. Seit Mitte der 1980er-Jahre sind bereits 57% der Population erloschen. Aus manchen Regionen ist die Art heute ganz verschwunden. Die Tiere sondern über die Haut ein giftiges Sekret ab, um sich vor Fressfeinden und Infektionen zu schützen. Für den Menschen sind sie zwar ungefährlich, aber unsere Schleimhäute werden gereizt und können stark brennen. Bei Gefahr verschwinden sie im schlammigen Gewässergrund oder kehren ihre gelben Bäuche nach oben, um Angreifer abzuschrecken. Wir Menschen verbinden das Gelb mit giftig und halten somit Abstand.

Öffnung Harrisgraben

Bei Abbautätigkeiten muss man auf 15% des Perimeters einen ökologischen Ausgleich machen. Somit gibt man der Natur etwas zurück, nachdem man von ihr etwas genommen hat. Bei dem Kiesabbau in Gommiswald wurde u.a. der eingedolte Harrisgraben am tiefsten Punkt der Geländemulde  geöffnet.

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Harrisgraben Quelle: Gemeinde Gommiswald «über üs»

Huetbach

Die Öffnung des Huetbaches ist noch ausstehend. Er soll westlich des Schützenhauses auf einer Länge von 80m geöffnet werden. An mehreren Stellen zeigt der Huetbach Anrissstellen und Prallhänge auf. Diese Stellen sind aus ökologischer Sicht wichtig. Sie sollen ein Stück weit zugelassen werden. Dadurch entsteht ein geschlängleter Bachlauf. Die vorhandenen Sohlrampen werden ergänzt und das Ufer mit ingenieurbiologischen Massnahmen gesichert.

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Huetbach: Steinschwellen und Rampen Quelle: Bericht ökologischer Ausgleich

Die Grabenöffnung wurde bereits vor den ersten Baggerungen gemacht. Eine Sensation ist es, dass sich die stark gefährdeten Amphibien bereits nach 10 Tagen in der Bachöffnung befanden. Während dem Abbau entstehen zudem viele Kleinlebensräume, wo sich viele Insekten, Vögel und Amphibien wohl fühlen. Für viele Pionierarten sind Abbaustellen deshalb wertvolle Lebensräume, welche zunehmend seltener werden.

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Kiesgrube Häblingen, neuer Weiher

Uferschwalben Hohleneich Ruedi Habermacher (6)

Uferschwalben als Beispiel einer Pionierart, welche sich in Abbaustellen wohl fühlt Foto: Ruedi Habermacher

*Artikel verfasst von Moja Schwarzenbach, Lernende Kauffrau im 1. Lehrjahr.